Spektakuläre Einsatzübung im Tunnel Kreuzergegend auf der A2
Am 19.10.2016 lud die ASFINAG zu einer spektakulären Einsatzübung im Tunnel Kreuzergegend auf der A2. Gegen 21 Uhr meldete ein Passant eine Massenkarambolage mit Brandentwicklung im Tunnel Kreuzergegend in Fahrtrichtung Wien via Notrufsäule. Die Überwachungszentrale der ASFINAG verständigte daraufhin die LAWZ Kärnten, die für diesen Teilabschnitt Alarmstufe 2, und somit die Feuerwehren Poggersdorf, Grafenstein, Pischeldorf und Völkermarkt alarmierte.
Die erst eintreffenden Kräfte der Portalfeuerwehr Poggersdorf führten eine erste Lageerkundung und einen Erstangriff unter schwerem Atemschutz durch. Durch die starke Rauchentwicklung im Tunnel war ein Arbeiten nur unter schwerem Atemschutz möglich. Der Einsatzleiter stellte zwei Fahrzeuge mit mehreren eingeklemmten Personen fest, die Einsatzstelle befand sich ca.170 Meter im Tunnelinneren . Auch ein Behältnis, mit einer nicht deklarierten Flüssigkeit wurde gesichtet. Nachdem die Einfahrt in den Tunnel durch mehrere PKW und LKW verstellt war, war ein Einfahren in den Tunnel nicht möglich. Sämtliche Gerätschaften mussten in den Tunnel getragen werden. Die FF Grafenstein stellte mittels Tragkraftspritze eine Wasserversorgung aus dem Löschwasserbassin sicher. Die Feuerwehren Grafenstein und Pischeldorf sammelten ihre Atemschutzträger am errichteten Sammelplatz. Die FF Völkermarkt konnte sich gegen die Fahrtrichtung in den Tunnel vorarbeiten.
Das Rote Kreuz löste Großalarm aus und errichtete einen Sanitätsplatz in der Tunnelröhre in Fahrtrichtung Italien. Von dort aus erfolgte der Abtransport der erstversorgten Personen. Mittlerweile ist ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und der Autobahnmeisterei im Einsatz. Mühsam mussten die 10 Verletzten Personen, dargestellt von Figuranten der FF St. Thomas am Zeiselberg, aus den Fahrzeugwracks geborgen, aus der Tunnelröhre verbracht und dem Rettungsdienst übergeben werden. Zusätzlich musste der Brand gelöscht, ein Mähfahrzeug auf einem Anhänger gegen Abrutschen gesichert, und die unbekannte Flüssigkeit identifiziert werden.
Die primären Ziele dieser Übung waren:
- Kommunikationstest zwischen den Einsatzorganisationen (ASFINAG, LAWZ, RK, Polizei)
- Test der Kommunikationseinrichtungen im Tunnel
- Abarbeitung eines größeren Einsatzszenarios mit Schwerpunkt Atemschutz
- Sammeln von Erkenntnissen für die Ausbildung in den Feuerwehren
- Kennenlernen der Tunneleinrichtungen (Querschläge, Tunnelnischen)
- Zusammenarbeit unter den einzelnen Einsatzkräften
Die Übung wurde von Seiten der ASFINAG durch Dagmar Jäger, DI Thomas Nessel und Josef Egartner mit Team der ÜZ Klagenfurt, sowie feuerwehrseitig durch BFK-Stv. BR Josef Matschnig, AFK-Stv. HBI Christian Karlbauer, OBI Gerald Kerschbaumer, BI Stefan Krammer, FM Sandra Träger und FM Florian Scherwitzl dokumentiert und beobachtet. Die gesetzten Übungsziele konnten erreicht werden, die erlangten Erkenntnisse in den Feuerwehren werden in die feuerwehrinternen Schulungen einfließen.
BFK-Stv. BR Josef Matschnig bedankt sich bei der ASFINAG, der Autobahnmeisterei Klagenfurt, dem Roten Kreuz Völkermarkt und Klagenfurt, dem Übungsdarstellungsteam des Roten Kreuzes (Schminken der Figuranten), der API Wolfsberg, der Landesverkehrsabteilung der Polizei und der LAWZ Kärnten für das Mitwirken bei dieser gelungenen Einsatzübung.
Text: BI Stefan Krammer
Fotos: HBI Christian Karlbauer, FM Sandra Träger, FM Silvia Pink, FM Florian Scherwitzl