Für Freitag, den 01.02.2019 waren seitens der Metrologie Starkregen und ein Sturmtief für das Rosental prognostiziert. Der Höhepunkt wurde für die Nacht von 01. auf den 02. Februar vorhergesagt. Aber nicht nur Unwettereinsätze beschäftigten die Feuerwehren im Bezirk. Die Einsatzserie sollte sich bis 03. Februar erstrecken.
Freitag, 01. 02.2019
Gegen 13:06 Uhr wurden die Feuerwehren Ludmannsdorf und Feistritz im Rosental zu einem Verkehrsunfall auf die Köttmannsdorfer Straße (L99) alarmiert. Die verunfallte Person wurde dem Rettungsdienst übergeben und das Fahrzeug von einem privaten Abschleppunternehmen geborgen und abtransportiert. Parallel zum Einsatzgeschehen trat der Landeskoordinationsausschuss zusammen und beriet über die Vorgehensweise auf behördlicher Seite, sollten die Prognosen eintreten. Seitens des Bezirksfeuerwehrkommandos war OBR Gerfried Bürger vertreten.
Um 15:20 Uhr wurden die Feuerwehren Krumpendorf, Pörtschach am Wörthersee, Velden am Wörthersee und Techelsberg zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf die Südautobahn (A2), Richtungsfahrbahn Italien, im Bereich zwischen der Raststation Wörthersee und der Abfahrt Velden Ost alarmiert. Kameraden der FF Grödig/Salzburg waren in diesem Moment mit ihrem RLFA 2000 von einer Fahrzeugpräsentation am Kärntner Landesfeuerwehrverband heimwärts unterwegs und halfen den Kärntner Kameraden bei der Abarbeitung dieses Einsatzes. Die Fahrzeuglenkerin wurde von den Feuerwehren aus dem Fahrzeug gerettet und dem Roten Kreuz übergeben. Neben den Feuerwehren standen das Rote Kreuz und die Autobahnpolizei im Einsatz.
Gegen Abend wurde der Regen allmählich stärker. Aufgrund der Temperatur entstand vor allem auf exponierten Stellen Glatteis. Um 19:27 Uhr wurde die FF Unterbergen über ein Fahrzeug informiert, dass von der Loiblpaßstraße (B91) in Unterloibl von der Fahrbahn abkam und über die Böschung zu stürzen drohte. Die FF Unterbergen konnte das Fahrzeug sichern und ein weiteres Abrutschen verhindern. Der Lenker konnte darauf hin seine Fahrt fortsetzen. In den weiteren Stunden kam zwar in höheren Lagen am Loiblpass stärkerer Wind auf, der prognostizierte Föhnsturm entwickelte sich zum Glück nicht. Die Regenfälle in den Karawanken wurden in den Nachstunden immer stärker. In der Zeit zwischen 18 und 24 Uhr mussten in der Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten (LAWZ) an die 50 Einsätze, vorwiegend in den Bezirken Hermagor und Spittal an der Drau, abgearbeitet werden.
Samstag, 02. 02.2019
Um 03:40 Uhr wurde die FF Feistritz im Rosental zu einer Überschwemmung im Ortsteil Matschach alarmiert. Im Zuge dieses Einsatzes wurden mehrere Überschwemmungen und Verklausungen beseitigt. Der teilweise kräftige Starkregen begünstigte die Bildung solcher lokalen Überflutungen. Die FF Feistritz stand bis in die Vormittagsstunden im Einsatz.
Um 05:14 Uhr wurde die FF Zell-Pfarre zu einer Überschwemmung im Ortsgebiet Zell Pfarre alarmiert. Ein Keller war aufgrund der starken Regenfälle überflutet, der Tankraum einer Heizanlage war unmittelbar gefährdet. Im Zuge dieses Einsatzes bekam die Feuerwehr von der LAWZ die nächste Einsatzadresse mitgeteilt. Ebenfalls überflutet war ein Keller eines Einfamilienhauses in Zell-Mitterwinkel. Auf der Anfahrt zum Einsatzort wurde die Feuerwehr durch einen Murenabgang behindert. Unter Mithilfe eines Landwirtes konnte die Mure auf der Gemeindestraße mit einem Traktor rasch entfernt und die Fahrt fortgesetzt werden.
Im Laufe des Vormittages wurden die Feuerwehren Suetschach, Feistritz im Rosental, St. Johann im Rosental, Ferlach zu kleineren Überschwemmungen alarmiert. Kurz vor der Sirenenprobe zu Mittag mussten die Feuerwehren Techelsberg und Töschling zu einer Fahrzeugbergung nach Trieblach ausrücken. Ebenfalls am Vormittag wurde die FF St. Margareten im Rosental und die FF Grafenstein in die Gemeinde Gallizien, Bezirk Völkermarkt, alarmiert. Die Kameraden unterstützen die örtlichen Feuerwehren Gallizien und Abtei bei großflächigen Überschwemmungen in Enzelsdorf. Am Nachmittag wurde die FF Pörtschach am Wörthersee, die FF Ferlach und die FF Techelsberg noch zu Überschwemmungen gerufen. Bis in den Abend hinein waren dann keine weiteren Alarmierungen im Bezirk zu verzeichnen. Gegen 18:30 Uhr begann es aber im Klagenfurter Becken wiederum zu regnen.
Nachdem der anhaltende Regen immer stärker wurde, spitzte sich die Lage im Bezirk immer weiter zu. Der gefrorene Boden verhinderte das Versickern des Regenwassers, dazu kam, dass die milden Temperaturen das Schmelzen des Schnees begünstigten. Ab 22 Uhr heulten im Bezirk wieder die Sirenen. Unter anderem die Feuerwehren Poggersdorf, Kappel an der Drau, Timenitz, Glainach-Tratten, Ebenthal, Köttmannsdorf und Weizelsdorf wurden zu Einsätzen alarmiert. Die Regenfälle blieben bis nach Mitternacht stark, klangen dann aber nach und nach ab.
Sonntag, 03. 02.2019
In der Zeit ab Mitternacht bestimmten die noch starken regenfälle das Wettergeschehen. Nach und nach sammelte sich Schmelzwasser auf Straßen, Parkflächen und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Das Schmelzwasser floss bereits in Keller und drohte, Verkehrswege zu unterspülen Ab 00:44 Uhr wurden wiederum Feuerwerhen im Bezirk alarmiert. Unter anderem wurden die Feuerwehren Weizelsdorf, Feistritz im Rosental, Ludmannsdorf, Ebenthal und Köttmnansdorf alarmiert.
Kurz vor 06:00 Uhr wurde die Feuerwehr St. Thomas am Zeiselberg zu einer großflächigen Überschwemmung alarmiert. In der Ortschaft Reigersdorf waren einige Einfamilienhäuser vom Schmelzwasser betroffen. Zwei Keller waren ebenfalls bereits überflutet. Das Schmelzwasser wurde mittels Tauchpumpen von der Ortschaft weggepumpt und die Keller ebenfalls vom Wasser befreit. Die FF St. Thomas wurde dann gegen 10 Uhr wiederum zu einem Folgeeinsatz in der Ortschaft Zinsdorf alarmiert.
Im Laufe des Vormittages wurden wieder in allen drei Abschnitten des Bezirkes alarmiert. Die Feuerwehren Schiefling am See, Poggersdorf, Wellersdorf, Köttmannsdorf, Ludmannsdorf, Gotschuchen, Reifnitz, Ferlach, Seigbichl, St.Peter-Stegendorf und Techelsberg wurden zu weiteren Überschwemmungen alarmiert. Die Wetterlage hatte sich jedoch weitgehend verbessert, der Regen setzte ganz aus.
In der Ortschaft Zeiselberg, in der Marktgemeinde Magdalensberg, bedrohte ein regelrechter Schmelzwassersee das Gewerbgebiet Zeiselberg. Zwei Firmen, eine Karosseriespenglerei und eine Zimmerei waren direkt betroffen. Die örtlich zuständige Feuerwehr St. Thomas am Zeiselberg wurde alarmiert und aufgrund der Größe des Ereignisses von den Feuerwehren Ottmanach und Timenitz unterstützt. Der Einsatz dauert zur Zeit (14:30 Uhr) noch an.
Text: BI Ing. Stefan Krammer, ÖA-Team Klagenfurt-Land
Bilder: BI Ing. Günter Ogris (FF Feistritz im Rosental), BI Konrad Oraze (FF Zell Pfarre), BM Thomas Holzer (ÖA-Team KL), Harald Hohenberger(FF Pörtschach am Ws.), OFM David Ogris (FF St. Margareten im Rosental), BM Reinhard Odrei und LM Mag. Christian Lauer, FM Florian Scherwitzl (ÖA-Team KL), HBI Christian Karlbauer (FF St. Thomas am Zeiselberg), HBI Felix Filipic (FF Wellersdorf), FF Gotschuchen, FF Ferlach